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Mahnmal KZ Kemna erneut geschändet (05.07.2000)

Mit großer Bestürzung hat der Jugendring Wuppertal e.V. von der erneuten Schändung des 1983 durch den damaligen Ministerpräsidenten, Johannes Rau, und Oberbürgermeister Gottfried Gurland eingeweihten Mahnmals erfahren.

Bereits im Herbst 1999 haben unbekannte Täter das Mahnmal durch Farb-schmierereien geschändet und den kleinen Finger der mahnenden Hand abgesägt. Die erneute Schandtat ist ein belegtes Zeichen dafür, daß weiter-hin rechtsextreme Mitbürger in Wuppertal ihr Unwesen treiben.

Der Vorsitzende des Jugendring Wuppertal e.V., Günter Schwarz, erklärt, daß die in Wuppertal anerkannten und tätigen Jugendorganisationen und Einrichtungen der Offenen Tür weiterhin ihre Arbeit im Sinne der demokratisch freiheitlichen Grundordnung unseres Landes verstärken werden, um rechtsextremen Tendenzen unter Jugendlichen in unserer Stadt mehr und mehr den Nährboden zu entziehen.

Verantwortlich:
Jugendring Wuppertal e.V.


Aus dem Polizeibericht (10.07.2000)

Mahnmal Kemna: Skinheads stoerten Gedenkveranstaltung

Eine Gedenkveranstaltung am Mahnmal Kemna in Wuppertal-Beyenburg störten Sonntag Mittag, den 09.07.2000 gegen 11.30 Uhr, eine Gruppe von ca. 15 Skinheads.

Dabei fielen die Täter überfallartig aus dem umliegenden Waldgelände über eine etwa 20-köpfige Gruppierung aus dem linken Spektrum her und drosch auf die Personen z.T. mit Schlagringen und Stöcken ein.

Die Polizei konnte vier Skinheads im Alter von 20 bis 26 Jahren festnehmen und anschließend ins Gewahrsam einliefern. Zwei junge Männer aus der linken Szene kamen mit leichten Verletzungen davon. Ein Teil der waffen wurde sichergestellt. Gegen die Schläger wird nun wegen schweren Landfriedesnbruchs und gefährlicher Körperverletzung ermittelt.


Aus dem Polizeibericht (31.08.2000)

Kemna: Weitere Schmierereien und Sachbeschädigungen aufgeklärt

Im Zuge der Ermittlungen gegen vier 20, 21, 23 und 26 Jahre alte Wuppertaler, die im Zusammenhang mit den Übergriffen während einer Gedenkveranstaltung am KZ-Mahnmal Kemna in Wuppertal-Beyenburg am 9. Juli 2000, festgenommen wurden, konnte der Staatsschutz der Wuppertaler Polizei weitere Farbschmierereien und Sachbeschädigungen aufklären. Zwei der Beschuldigten gaben zu, dass sie gemeinsam mit den beiden anderen im Juni und Juli diesen Jahres zweimal das Mahnmal und auch Hinweisschilder mit rechtsradikalen Symbolen und Parolen beschmiert bzw. Gedenkkränze entfernt hatten.

In einem Fall zogen die vier Männer anschließend über die Heckinghauser Str. zum Geschwister-Scholl-Platz in Barmen. Auf dem Weg dorthin hinterließen sie ähnliche Schmierereien an einer Plakatwand und am Haus der Jugend. Auf das Konto der beiden 20 und 21-Jährigen gehen außerdem drei weitere Farbschmierereien am KZ-Mahnmal Kemna im September 1999. Außerdem sägte das Duo im vergangenen Herbst einen Finger des Mahnmals ab. Der Finger konnte bislang noch nicht gefunden werden.


Stellungnahmen
weitere Zeitungsartikel
Schreckensmeldung vom Berliner Platz in der Tagesschau vom 17.03.01